__Philharmonischer Chor Berlin

Der Philharmonische Chor Berlin ist einer der renommiertesten und traditionsreichsten Oratorienchöre Deutschlands. Seit 2003 liegt die Künstlerische Leitung in den Händen von Jörg-Peter Weigle. Durch seine hohen Ansprüche an Klangqualität, Intonation und Dynamik verleiht er dem Chor einen beweglichen, transparenten und facettenreichen Klang und damit seinen von vielen als nahezu professionell beschriebenen Ausdruck. Dies ermöglicht dem Ensemble, sich mit einem vielseitigen Repertoire von barocker Leichtigkeit über spätromantische Klanggewalt bis hin zu Zeitgenössischem zu präsentieren.

 

Seit seiner Gründung 1882 durch Siegfried Ochs verfolgt der Philharmonische Chor Berlin das leidenschaftliche Anliegen, neben den Standardwerken immer auch Ungewöhnliches und Neues zu präsentieren. Von Anfang an hat der Chor zahlreiche Werke ur- oder erstaufgeführt, so z. B. Anton Bruckners Te Deum, Gustav Mahlers Das klagende Lied sowie Das Unaufhörliche von Paul Hindemith. In den vergangenen Jahren kamen die Auftragskomposition Miletus von Bernd Franke, anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Chores, sowie die Matthäus-Passion des schwedischen Komponisten Sven-David Sandström hinzu. Ebenso überzeugt der Philharmonische Chor Berlin seine Zuhörer immer wieder mit „Ausgrabungen“ vergessener Musik wie zum Beispiel Georg Schumanns Oratorium Ruth oder der Großen Messe von Walter Braunfels. Auch mit selten aufgeführten Werken wie Krzysztof Pendereckis Polnischem Requiem oder Franz Schmidts Das Buch mit sieben Siegeln leistet der Chor einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Aktualität des Oratorienchors in der heutigen Zeit.

Als Ideengeber und Mitinitiator des Dirigentenforum-Chor des Deutschen Musikrates widmet sich Jörg-Peter Weigle zusammen mit dem Philharmonischen Chor Berlin seit 2008 verstärkt der Nachwuchsförderung junger Chordirigenten. Zudem gibt der Chor in der Projektreihe TALENTE CAMPUS hochbegabten Nachwuchs-Sängern die Gelegenheit, Solo-Partien in ausgewählten Konzerten zu übernehmen und sich erstmals auf dem Podium der Berliner Philharmonie zu präsentieren. Nicht zuletzt bietet der Chor auch in seinem Programm Schüler finden Klassik interessierten Schulen an, sie bei der Erarbeitung klassischer Musik zu unterstützen. Diesem Bildungsauftrag folgend ist der Chor für die Saison 2015/16 eine Patenschaft mit der Kreuzberger Clara-Grunwald-Schule eingegangen.

 

Der Philharmonische Chor Berlin arbeitet regelmäßig mit bedeutenden Orchestern, Dirigenten und Solisten zusammen, dazu gehören das Konzerthausorchester Berlin, die Staatskapelle Halle und das Barockensemble Batzdorfer Hofkapelle sowie Dirigenten wie Kent Nagano, Lothar Zagrosek, Stefan Parkman und Iván Fischer. Renommierte Solisten wie Thomas Quasthoff, Ruth Ziesak, Hanno Müller-Brachmann, Roman Trekel, Ingeborg Danz und Christian Elsner sind gerne Gast beim Philharmonischen Chor Berlin. Innerhalb Deutschlands konzertiert der Chor neben seiner Abonnementreihe in der Berliner Philharmonie regelmäßig auch bei den Merseburger Orgeltagen, in Halle, im Dom zu Brandenburg sowie im Konzerthaus Berlin, wie beispielsweise kürzlich im Eröffnungskonzert des Festjahres "500 Jahre Reformation" mit einer Liveübertragung im ZDF.

 

Gastspielreisen führen das Ensemble immer wieder ins Ausland; so eröffnete der Chor 2010 auf Einladung des Auswärtigen Amtes als Kulturbotschafter das Deutschlandjahr in Vietnam (Hanoi); 2013 gastierte der Chor in China (Shenzhen) und 2014 in Schweden (Stockholm und Uppsala). Übertragungen im Deutschlandradio Kultur, rbb Kulturradio sowie im Schwedischen Radio P2live sowie die jüngst erschiene CD mit der Großen Messe von Walter Braunfels zeugen von der hohen Leistungsfähigkeit des Chores.

 

Basis für seine erfolgreiche Arbeit ist die große Kontinuität in der Künstlerischen Leitung. Sieben Dirigenten haben den Chor in über 130 Jahren geprägt: Siegfried Ochs, Otto Klemperer, Carl Schuricht, Günter Ramin, Hans Chemin-Petit, Uwe Gronostay und Jörg-Peter Weigle.

 

Der Philharmonische Chor Berlin ist der einzige Laienchor mit einer eigenen Konzertreihe in der Berliner Philharmonie und erhält durch den Senat von Berlin die Auszeichnung einer institutionellen Förderung.